Psychologischer Übungsprozess um sich stetig erfüllt und erfolgreich weiterzuentwickeln -
Aus eigener Erfahrung psychologisch lernen / Gehirngerechte Selbstentwicklung im Alltag

In unserer psychologischen Selbstführung ist die persönliche Erfüllung im Berufs- und Privatleben das, worauf es letztlich ankommt. Selbstwirksamkeit und Zufriedenheit spielen die entscheidende Rolle für nachhaltigen Erfolg. Wir können unser Handeln, Fühlen und Denken im Alltag bewusster steuern und verändern lernen. Durch unsere Haltungen, Einstellungen, Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen, stärken wir entweder den «guten oder den bösen Wolf in uns». Wir sind jedoch auch jederzeit in der Lage, etwas wirklich Neues auszuprobieren.

Das damit einhergehende neue Erleben mit Körper- und Gefühlswahrnehmung und das darauf folgende Lernen aus dieser neuen Erfahrung bringt uns neue „lebensempirische Fakten“, „frische Energie“ und „bessere Stimmung“ und richtet uns im Alltag neu aus. Schritt für Schritt orientieren wir uns neu. Dabei erhalten und erneuern wir unsere Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit, schärfen unser Profil und entwickeln unsere ganze Persönlichkeit (Ich, Selbst und Identität) wirksam weiter.

Indianer und Wolf in der Psychologie: Lernen aus Erfahrung

Der alte und der junge Indianer sind unterwegs in der Wildnis. Der junge Indianer will wissen, wie die Welt funktioniert: Woher kommt das Gute, und woher das Böse? Wer bestimmt über unser Leben? Wie können wir glücklich sein?

Am Lagerfeuer erzählt der alte Indianer dem jungen Indianer die folgende Geschichte:

«Jetzt, wenn ich so am Lagerfeuer sitze und bei mir bin, spüre ich es ganz genau. Das Gute und das Böse, beides ist in uns drin. Hier tief drinnen in meiner Brust. Es ist wie ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Dem guten und dem bösen Wolf. Nur achte ich im Alltag meist nicht darauf.

Wir leben oft nicht bewusst und bleiben so gefangen in unserem selbst gemachten Gefängnis. Füttern wir den bösen Wolf, leben wir in der Welt der Angst. Er möchte frei sein von allem. Deshalb kämpft er gegen alles in seinem Umfeld. Und macht sich in seinem immer blindwütigeren Kampf gegen die Dinge, die er nicht beeinflussen kann, doch immer abhängiger von diesen. Er steckt oft voller Ärger, Wut und Hass. Neid, Häme und Missgunst stehen für seinen Kampf. Mal irrt er eifersüchtig und egoistisch herum, dann wieder grämt und sorgt er sich ohne Halt und ohne alle Grenzen. Er verliert sich immer mehr. Angespannt, getrieben und verwirrt. Im Innersten einsam. Selbstsucht und Gier treiben ihn. Er lebt seine Lebenslüge, oft überheblich und zynisch. Ist nicht ganz auf der Welt. Selten in der Wirklichkeit, im Augenblick und besonnen. Er ist gefangen in sich selbst.

Füttern wir den bösen Wolf, leben wir in der Welt der Angst. Er möchte frei sein von allem. Deshalb kämpft er gegen alles im Außen. Und macht sich in seinem immer blindwütigeren Kampf gegen die Dinge, die er nicht beeinflussen kann, doch immer abhängiger von diesen. Er steckt dann voller Ärger, Wut und Hass. Er benutzt Neid, Häme und Missgunst für seinen Kampf. Mal irrt er eifersüchtig und egoistisch herum, dann wieder grämt und sorgt er sich ohne jeden Halt und ohne alle Grenzen. Er ist verloren und verliert sich immer mehr. Angespannt, getrieben und verwirrt. Im Innersten einsam. Selbstsucht und Gier treiben ihn. Er lebt eine Lebenslüge, wird überheblich und zynisch. Niemals ganz auf der Welt und nur am selten voll in der Wirklichkeit. Gefangen in sich selbst.

Füttern wir den guten Wolf, lernen wir mehr und mehr in der Welt des Vertrauens zu leben. Der gute Wolf wagt Neues, geht den Dingen auf den Grund. Er sucht die Wahrheit und versucht auch in schwierigen Zeiten auf dem Boden zu bleiben. Sein innerer Grund trägt ihn mehr und mehr. Er gewinnt mehr innere Freiheit, und erweitert damit seine Entscheidungs- und Handlungsspielräume. Er schenkt sich selber, anderen und dem Leben selbst immer wieder von Neuem Vorschussvertrauen. Bleibt aber hellwach. Wenn irgendetwas nicht stimmt, verlässt er sich auf seinen Verstand und wird sein Verhalten wieder neu korrigieren. Hat er das Ziel oder sein Steuer verloren, richtet er sich wieder aus und folgt dann wieder seinem Herz und wagt den nächsten notwendigen Schritt.

Er freut sich immer mehr seiner Lebendigkeit. Aber er kennt natürlich auch Traurigkeit und schwierige Zeiten. Er verschliesst die Augen bloss nicht mehr vor den Tatsachen des Lebens. Und er entwickelt sich aus seinen eigenen Erfahrungen heraus im Austausch mit seinem Umfeld Schritt für Schritt weiter. Mit zunehmender Gelassenheit und Erfüllung. Er lässt sich niemals von Rückschlägen oder Zweifeln ganz aus der Bahn werfen. Sondern immer wieder neu seinen Kurs auf. Mit Glaube, Zuversicht und Hoffnung gibt er dann wieder sein Bestes. Wieder mehr verbunden mit sich selbst und anderen und mit seinem Umfeld. Sympathie, Empathie, Selbst-/ Mitgefühl und Liebe schärfen und schärfen mehr und mehr sein Profil.»

«Und? Wer gewinnt?» Fragt der junge Indianer ganz ungeduldig: «Der gute oder der böse Wolf?»

Der Alte schaut wieder ruhig ins Feuer und sagt: «Es ist ganz einfach. Der Wolf gewinnt, dem du Futter gibst! Tag für Tag, Stunde um Stunde, Augenblick für Augenblick, immer wieder von Neuem!»

Was lernen wir aus dieser psychologischen Indianerweisheit

Wir selber sind unseres Glückes Schmied! Im Alltag spüren wir den „Bösen Wolf“ als das Feststecken in einer alten Gewohnheiten und Sackgasse der Negativität. Wir nennen ihn daher auch unseren gewohnten Überlebens-, Kontroll- oder Sicherheitsmodus oder einfach „SURVIVAL WO/MAN“.
Probieren wir aber bewusst etwas Neues aus und übernehmen damit Selbstverantwortung für neue Erfahrungen mit frischem Erleben, Unabhängigkeit, Freiheit, Lebendigkeit und Glücklichsein im konkreten Augenblick so kommen wir erst in einen neuen Erlebensmodus oder „HAPPY WO/MAN“.

Durch die Art und Weise wie wir uns selber führen oder besser gesagt, wie wir mitten im Alltag denken, fühlen und handeln, schaffen wir immer wieder von Neuem unseren eigenen inneren und auch unseren äusseren Lebenszustand. Die Frage ist also, übernehmen Selbstverantwortung für unser Wohlergehen in einer konkreten Alltagssituation. Wir nennen den „Bösen Wolf“ also auch „SURVIVAL WO/MAN“ und den „Guten Wolf“ den „HAPPY WO/MAN“.

In der Tiefe nähren wir aber oft unbewusst ständig weiter unsere altbekannten Gedanken- und Gefühlsmuster, durch unsere gewohnten meist unerkannten Annahmen, Haltungen, Werte und Einstellungen. Durch das, was wir also immer stillschweigend voraussetzen oder glauben, ohne es aber wirklich zu wissen oder gar zu hinterfragen oder an der heutigen Praxis zu überprüfen.

Durch diese inneren Selbstgespräche können wir aber auch unser Selbstgefühl und unser Selbstvertrauen grundlegend verändern. Indem wir unser Handeln und Denken ändern, uns auf neue weiterführende Erfahrungen ausrichten lernen und das Steuer mitten im Alltag in die Hand nehmen, gewinnen wir zunehmend an Selbstwirksamkeit. Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, wohin wir Energie geben, auf das Überleben oder das Erleben von neuer frischer Erfahrung, das wächst. Es ist also an uns, immer wieder von neuem wach zu werden und im Augenblick etwas Neues zu probieren. Es geht darum, immer mehr vom Überlebensmodus in den Erlebensmodus zu kommen.

Wie wir durch psychologische Selbstführung unsere Selbstwirksamkeit stärken

Kontinuierliches Lernen aus persönlicher Erfahrung ist die Grundlage verantwortlicher Selbstführung. Wirksame und nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung, die stetig weiterführt. Darauf baut letztlich alle wirklich gute Führung auf. Und dabei machen die kleinen Dinge in der Alltagspraxis oft den grössten Unterschied. Aber auf diese zu achten, ist gar nicht so einfach. Denn wir laufen unter Stress und Routine oft in unserem Trott oder gar auf Autopilot.

Doch wer trainiert, immer wieder einzuhalten, die Augen (und alle Sinne) zu öffnen, wird immer wacher, bewusster, nimmt sich und sein Umfeld besser wahr. Und wird in der Folge reich belohnt.

Wer mitten im Leben bemerkt, dass von einem Augenblick auf den anderen plötzlich etwas wirklich Neues gefragt ist, und neues Verhalten gewagt werden muss und dies dann auch bewusst tut, der kommt aus dem Alltagstrott. Und wird neugierig auf das Ergebnis seines kreativen Handelns. Das Bewusstsein der Verantwortung für das eigene Handeln macht uns hellwach, lebendig und lernfähig. Wir spüren, dass es auf unsere eigene Haltung, Einstellung, Gefühl und Handeln ankommt. Unser Selbst-Bewusst-Sein und Selbst-Wirksamkeits-Gefühl wachsen.

Ob wir uns glücklich oder unglücklich fühlen, innerlich frei oder unfrei, lebendig oder passiv, abhängig oder unabhängig ist eine Sache unseres Denkens, Fühlens und Handelns, die wir uns im Lauf des Lebens zugelegt haben. Vieles läuft unbewusst ab. Das ist auch gut so, sonst kämen wir nirgendwo hin. Aber es braucht auch immer wieder neu das weitere Training der inneren Freiheit, der weiter geübten Fähigkeiten und Fertigkeiten innezuhalten und bewusst in einen anderen Modus wechseln zu können. Wir müssen lernen, unseren Radarschirm der Bewusstheit wieder zu öffnen, wenn wir in Routine und Alltagstrott gefangen sind. Wieder wach werden, um Verantwortung für das eigene Handeln, Fühlen und Denken zu übernehmen. Und dann wieder aus unserer Erfahrungen lernen.

Unsere Gewohnheiten gehen uns in Fleisch und Blut über. Wir merken oft nicht mehr, dass wir selber für unsere Freiheit, Lebendigkeit und Unabhängigkeit und letztlich auch unserer Identität und Persönlichkeitsentwicklung verantwortlich sind. Wir haben dann unsere Verantwortung und das Gefühl für unsere Selbstwirksamkeit verloren. Und diese gilt es wieder neu zu gewinnen.

Natürlich ist es wichtig, spezialisiert und auf Autopilot laufen zu können, im hektischen Alltag voll und ganz funktionieren zu können. In vielen Situationen wird es aber auch immer, aus dem Autopilotmodus aktiv herauszutreten. Aus dem Kästchendenken auszusteigen und den verengten Blick zu weiten eben den Radarschirm zu öffnen.

Mehr noch, zugleich auf Weitwinkel und auf Zoom zu stellen, wach, präsent und prägnant zu werden und mit allen zur Verfügung stehenden Sinnes-, Wahrnehmungs-, Gefühls- und Handlungskräften für den nächsten – weiterführenden – Schritt ganz bewusst Verantwortung zu übernehmen. Hier gilt es das Risiko zu übernehmen, Vorschussvertrauen zu schenken und bewusst zu wagen, was ich so noch nie getan habe. Bitte machen Sie sich dazu jeweils abends Notizen und beobachten Sie Ihr Lernen.

Lernen aus Erfahrung – Ein ganzheitliches Übungsmodell zur Persönlichkeitsentwicklung und zum Erhalt der Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit in Beruf und Privatleben

Es geht darum, besser wahrnehmen zu lernen, was es gerade jetzt braucht um effizient, effektiv und zugleich erneuernd wirksam zu sein. Und darum, den erforderlichen nächsten Schritt auf dem stetig weitergehenden Übungsweg eines erfahrungsbasierten Lernens verantwortlich zu setzen. Und auf diesem Weg immer weiter zu trainieren. Dies bedeutet nicht mehr und auch nicht weniger als das:

    1. 1. Handeln: Sich auf eine weiterführende Erfahrung einlassen, indem wir etwas wirklich Neues ausprobieren (und nachher auch einüben und in der Praxis verkörpern lernen).

    1. 2. Fühlen: Erleben, spüren, mit allen Sinnen wahrnehmen, wie sich das Ergebnis anfühlt und der Selbstwirkung aufmerksam und achtsam bewusst ihren Teil überlassen.

  1. 3. Denken: Um es dann in den vielen kleinen und auch grösseren Prozessen neuer der Selbsterneuerung und -vergewisserung in unseren bisherigen Erfahrungshorizont (mit dem gewachsenen Umgang mit Einstellungen, Werten, Haltungen, Gedanken und inneren wie äusseren Dialogen) integrieren.

Es geht darum, dass Sie neue Gefühlsqualitäten erleben und darauf bewusst achten lernen. Bitte machen Sie sich abends dazu Notizen und verändern Sie Ihr Lernen damit systematisch!

Dafür kaufen Sie sich bitte ein Notizbuch mit festem Einband im Format A 5 an. Dann fertigen Sie die folgende Tabelle an. Nehmen Sie sich am Abend einige Minuten Zeit und lassen Sie die neu ausprobierten Handlungen wieder ins Bewusstsein kommen, ohne zu analysieren. Bitte notieren Sie pro Ereignis je nur ein Stichwort mit grossen Druckbuchstaben. Nach den Ereignissen eines Tages ziehen Sie als Tagesabschluss einfach eine Linie darunter. Kommt Ihnen nichts in den Sinn, so machen Sie einfach 2 Striche in die Spalten. Dies kann durchaus manchmal so sein. Es geht nur um eine Bestandesaufnahme. Es ist, wie es ist. Dadurch lernen Sie Akzeptanz zu üben und sich so zu nehmen, wie Sie sind und wo Sie gerade stehen. Das Beispiel unten zeigt die Ergebnisse für 8 Tage.

Notizen für das eigene Bewusstsein

Indem wir so immer weiter Neuland betreten und wirklich Neues erproben lernen, verändern wir alte Gewohnheiten und lösen unsere alten Muster und Strukturen auf. Dabei wird der Alltag zur empirisch lernenden Lebensform. Konkret und detailgetreu. Bis die wesentlichen Dinge sich allwettertauglich verändern haben.

Wer den inneren Kampf zwischen dem guten und bösen Wolf in uns gewinnt, das beeinflussen wir selbst. Immer wieder neu. In der Praxis in Beruf und Privatleben. Worauf wir uns konzentrieren, wo, wann und wie wir auf welche Art und Weise welche Energie investieren, das bestimmt unser Denken, Fühlen und Handeln. Dort wachsen die Dinge.

Mit einer solchen Einstellung und Grundhaltung der Bewusstheit und Verantwortung erschaffen wir stetig neu unser Selbstgefühl, unsere Selbstwirksamkeit und unser Selbstbewusstsein. Mit beiden Beinen auf dem Boden der Praxis stehend lernen wir dabei im Konkreten des Alltags. Mitten im Leben. Zunächst Tag für Tag, dann Stunde für Stunde und immer öfter Augenblick für Augenblick.



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