Gesprächstherapie
Klientenzentrierte oder Personenzentrierte Psychotherapie

Carl R. Rogers, Reinhard Tausch

Das Menschenbild der Klientenzentrierten Psychotherapie geht davon aus, dass der Mensch eine angeborene „Selbst-Verwirklichungs-“ und „-Vervollkommnungstendenz“ besitzt, die, unter günstigen Umständen, für eine Weiterentwicklung und Reifung der Persönlichkeit sorgt. Der Hilfesuchende trägt alles zu seiner Heilung Notwendige in sich und sei selbst am besten in der Lage, seine persönliche Situation zu analysieren und Lösungen für seine Probleme zu erarbeiten. Ausgehend von diesem Menschenbild der Humanistischen Psychologie folgerte Rogers, Psychotherapie müsse ein günstiges Klima für den gestörten Wachstumsprozess schaffen.

Drei Grundhaltungen der Begleitperson bestimmen deshalb die Beziehung zum Klienten:

    • Unbedingte Wertschätzung und emotionale Wärme gegenüber der Person des Ratsuchenden mit ihren Schwierigkeiten und Eigenheiten. Uneingeschränkte Achtung des Klienten. Gefühle und Erleben werden akzeptiert
    • Empathie: Einfühlendes Verstehen der Welt und der Probleme aus der Sicht des Klienten, und die Fähigkeit, diese Empathie dem Klienten zu kommunizieren. Einfühlsames Rückmelden dieses Verständnisses (= Gefühle werden gespiegelt). Keine Bewertung und keine Urteile über die innere Welt des Klienten
    • Kongruenz in seiner Haltung Echtheit, Wahrhaftigkeit gegenüber dem Klienten: Offenes Wahrnehmen des eigenen Erlebens als Coach, Therapeut oder Berater, der mit dem Klienten in Beziehung steht. Dieses Offen-Sein schliesst auch Echtheit in dem Sinn ein, dass Coachs, Psychotherapeuten und Berater nicht nur als Fachpersonen in Erscheinung treten, sondern auch und besonders als Person sich dem Klienten in der Begegnung zu erkennen geben. Echtheit im Sinne von Konfrontation mit dem Klienten, Echtheit im Sinne von Klärung des Beziehungsgehaltes mit dem Klienten und Echtheit/Kongruenz im Sinne einer Selbstmitteilung des Therapeutenerlebens gegenüber dem Klienten (J. Finke, 2004).

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