Häufige Sexualstörungen

Es gibt eine grosse Zahl von Behinderungen des sexuellen Erlebens und Verhaltens, die mit Leidensdruck verbunden sind und die ganze Lebensqualität beeinträchtigen können.

  • Störungen der sexuellen Funktion,
    die in Phasen der Appetenz, Erregung, Orgasmus, Entspannung auftreten können
    Störungen des sexuellen Verlangens - vermindertes oder gesteigertes sexuelles Verlangen
    Störungen der sexuellen Erregung - ausbleibende Penisversteifung (Erektionsstörung), ausbleibende Scheidenfeuchtigkeit (Lubrikationsstörung)
    Störungen des sexuellen Erregungshöhepunktes - ausbleibender, verzögerter oder vorzeitiger Orgasmus
    Störungen durch sexuell bedingte Schmerzen - Vaginismus und Dyspareunie
  • Störungen der sexuellen Entwicklung
    Störungen, die im Rahmen der somatosexuellen, psychosexuellen und soziosexuellen Entwicklung auftreten und die Betroffenen in ihrem sexuellen Austausch beeinträchtigen oder sogar eine sexuelle Kontaktaufnahme verunmöglichen.
  • Störungen der geschlechtlichen Identität
    Dazu zählen Verunsicherungen, Unzufriedenheit und Leiden betreffend der eigenen Geschlechtszugehörigkeit. Zum Beispiel das Gefühl im falschen Körper zu leben.
  • Störungen der sexuellen Präferenz
    Eine Störung liegt nur vor, wenn betroffene Menschen unter abweichenden sexuellen Impulsen (Paraphilien, früher als Perversionen bezeichnet) leiden oder wenn sie die sexuelle Selbstbestimmung anderer Menschen beeinträchtigen.
    Ansonsten können diese Neigungen das sexuelle Erleben bereichern, wenn diese mit Partnern mit denselben Wünschen ausgelebt werden können und sind keine Störungen.
    Sexuelle Neigungen sind beispielsweise:
    - Sexuelle Erregbarkeit mit oder durch Gegenstände. Fetischismus.

    - Ausüben oder Erdulden von Dominanz und Unterwerfen und Schmerzen (Sado-/Masochismus)

  • Störungen des sexuellen Verhaltens (Dissexualität)
    Dissexualität meint sämtliche sexuelle Verhaltensweisen, bei denen das Wohl und die sexuelle Selbstbestimmung anderer Menschen beeinträchtigt oder geschädigt wird und die aus diesem Grunde strafrechtlich verfolgt werden können, weil keine Einwilligung oder keine Einwilligungsfähigkeit gegeben ist. Sämtliche Übergriffe gegen die sexuelle Selbstbestimmung, ob mit psychischen oder physischen Mitteln.
    • Störungen des Sexualverhaltens beginnen mit sexuell motiviertem, gezieltem Beobachten von Menschen in intimen Situationen (ums sich selbst zu erregen).
    • Bewusste sichtbare Entblössen und masturbatorische Präsentieren des Genitals, gegen den Willen involvierter Menschen ohne deren Einverständnis.
    • Sexuell motivierter Belästigung via Post, E-Mail, SMS, Telefon oder direkter (obszöner) Ansprache von anderen. Stalking in Richtung Intimität, Sexualität.
    • Sexuelle Handlungen mit Kindern (Pädosexualität)
    • Sexualstraftaten wie sexuelle Nötigung, Vergewaltigung
  • Sexsucht (Hypersexualität, Satyriasis, Nymphomanie oder Donjuanismus)
    Als Sexsucht kann ein starkes Verlangen nach sexueller Betätigung bezeichnet werden, das zwanghaftes Ausmass hat. Beispielsweise übermässiges Masturbieren, Promiskuität (viele wechselnde Sexualpartner- und kontakte), ein sexuelles Verhalten, das auf die Dauer keine Befriedigung bringt.
    Selbsthilfe finden Menschen, die an solchen besessenen, zwangshaften Verhaltensweisen leiden u.a. bei den Anonymen Sex- und Liebessüchtigen S.L.A.A.
  • Störungen der sexuellen Reproduktion
    Bei diesen Störungen ist die Fortpflanzungsdimension von Sexualität in ihren unterschiedlichen Phasen wie Zeugung, Empfängnis, Schwangerschaft, Geburt sowie Kindespflege/-erziehung psychisch und/oder psychophysiologisch beeinträchtigt und führt zu Symptombildern, unter denen die Betroffenen in erheblichem Masse leiden und/oder die ihre soziale Integration gefährden. Beispielsweise eine Schwangerschaft, die negiert wird. Unerfüllter Kinderwunsch. Chronische Infertilität.

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